Victor Brombert
»Es war ein absolutes Hochgefühl von Freiheit, Kraft und Reife. Der Schuljunge kam zurück mit der Armee, in Uniform. Natürlich pilgerte ich gleich zu unserem Haus, unserer Straße, unseren Spielplätzen, unserer Schule. Dann fuhren wir ins Herz der Stadt. Es fuhr sich so leicht und ganz Paris wurde so klein, gehörte mir ganz allein.«
Biographie
Victor Brombert wurde 1923 in Berlin geboren, nachdem seine Familie während des ersten Weltkrieges aus Russland geflohen war. Als Hitler 1933 die Macht ergreift, zieht die Familie wieder um: diesmal nach Frankreich. Paris wird Bromberts neue Heimatstadt.
1941 gelingt seiner Familie in letzter Minute die Flucht nach New York auf einem Bananentransporter mit 1200 Flüchtlingen.
Zwei Jahre später wird Victor Brombert in die U.S. Armee eingezogen. In Camp Ritchie wird er zum Befragungsspezialisten in Französisch und Deutsch ausgebildet. Zwei Tage nach der Invasion im Juni 1944 landet er in der Normandie. Er nimmt am Frankreichfeldzug teil und erlebt die Befreiung von Paris, der Heimatstadt seiner Jugendjahre. Danach wird er im Kampf um den Hürtgen Wald eingesetzt und überlebt nur knapp.
Nach Deutschlands Kapitulation arbeitet Brombert als Übersetzer und Befrager im Entnazifizierungsprozess. Ende 1945 verlässt er die Armee und kehrt in die USA zurück. Heute ist er Professor für Romanistik und vergleichende Literaturwissenschaft an der Princeton University.
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